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Mareen H. (@alleinzuzweit) ist Jahrgang 1985, studiert Pädagogik und lebt als alleinerziehende Mutter in Berlin. Sie erzählt uns heute unter anderem von ihrem ersten Tattoo, das sie im Alter von 15 Jahren bekommen hat. Wie ihr erster Termin damals verlief und was sie nun als Mutter zu den Tattoo-Wünschen ihrer Tochter sagen würde, lest ihr im Folgenden.
Mein erstes Tattoo habe ich mit 15 von meiner Mama zu Weihnachten bekommen. Der Klassiker: das Arschgeweih. Leider völlig schief und ehrlich gesagt passte es auch gar nicht zu mir. Ich hab mich mit 18 dazu entschieden, es großzügig auszudehnen: mit den Lilien auf meiner Hüfte. Florale Motive gehören heute immer noch zu meinen Lieblingsmotiven. Sie sind weiblich, zeitlos und erinnern mich immer an die Schönheit der Natur.
Kein Arschgeweih machen lassen mit 15, haha! Ansonst wichtig ist die Qualität und nicht der Preis. Es soll ja etwas für ewig sein, daher darf mann auch ruhig mal mehr Geld dafür ausgeben.
Mein Erster Termin lief gut, auch wenn das Motiv mir nicht mehr ganz entspricht. Die Beratung zu Risiken und Pflege war gut und auch das Nachstechen war umsonst. Das Studio war sauber, alles wurde vor mir aufgebaut und ausgepackt. Aufregt war ich natürlich schon, vor allem weil meine Mutter mir gesagt hatte, dass das tut tierisch wehtun würde. Aber so schlimm war es dann eigentlich gar nicht.
Ich nehme immer Kokosöl – das funktioniert für mich am besten. Es lässt die Haut atmen und gleichzeitig pflegt es super. Also, als ich mir die Füße habe tätowieren lassen, ist mal die Folie verrutscht. Dann hat sich meine Socke mit dem Tattoo vereinigt – das war nicht so schön. Dadurch hab ich mir dann auch leider etwas Farbe aus dem Tattoo gerissen.
Meine Tochter findet das alles ganz toll! Wenn sie einen Stift hat, malt sie sich oft die Beine an, um genauso auszusehen wie die Mama.
Ich würde ihr keine Tätowierung mit 15 erlauben, einfach weil man mit 15 noch sehr darauf erpocht ist, im Trend zu sein und nicht man selbst. Natürlich sind viele auch jetzt weiter als ich – ich bin bis heute noch nicht erwachsen :D! Der Stil und der Charakter entwickeln sich noch und ich denke, wenn man etwas wirklich möchte, wartet mann auch noch die paar Jahre.
Ich fand es schon immer schön und war auch die erste in meinem Freundeskreis mit einem Tattoo. Soweit ich mich erinnern kann, war ich sogar die Erste an meiner Schule. Jedes meiner Tattoos gehört zu einem bestimmten Lebensabschnitt. Ich erinnere mich einfach gerne zurück und gerade deswegen bereue ich auch keine meiner Tätowierungen – sie gehören zu mir.
Schriftzeichen aus anderen Ländern oder den Namen meines Partners schließe ich für mich aus. Ansonsten bleibe ich wohl im Gesicht, unter den Fußsohlen und auf den Handflächen tattoolos. Laut meiner Mutter darf ich mir eh nur noch den Hintern machen lassen.
Beruflich habe ich bis vor Kurzem als Physiotherapeutin gearbeitet und schlechte Erfahrung aufgrund meiner Tattoos habe ich da nur einmal gemacht. Da wollte sich eine Frau nicht von mir anfassen lassen. Ansonsten bin ich noch oft im Tattoostudio Sticks & Stones (Berlin) zu finden. Hin und wieder gebe ich da noch gerne eine Massage oder berate Tätowierer am Arbeitsplatz mit meiner therapeutischen Erfahrung. Denn durch die oft ungünstige Position beim Tätowieren haben doch alle hin und wieder mal ein Problem!
Ich bin als Alleinerziehende nicht mehr so dazu in der Lage, für ein Tattoo weiter wegzufahren. Daher bin ich echt dankbar, dass Berlin ein häufig besuchter Guestspot ist. Aber für einen tollen Künstler kann man prinzipiell auch mal einen weiteren Weg auf sich nehmen.
Ja, ich möchte unbedingt noch ein Tattoo von Magdalena Hanke! Ich liebe ihre Details und Farben und hoffe, sie kommt nächstes Jahr nochmal nach Berlin.
Meine Oma findet es ganz schlimm, sonst haben sich eigentlich alle dran gewöhnt – oder ich ignoriere Negatives, denn es soll ja schließlich mir gefallen. Ansonsten hatte ich zum Beispiel immer großen Respekt davor, mir die Hand tätowieren zu lassen, doch es kamen super viele positive Reaktionen. Das freut mich!
Als Physiotherapeutin habe ich mit sehr vielen Künstler zusammenarbeiten dürfen, da fühlte sich natürlich niemand durch meine Tattoos gestört. Im Alltag gibt es manchmal blöde Situationen, zum Beispiel dass ich im Bus als Einzige vom Kontrolleur nach meiner Fahrkarte gefragt werde – total albern.
Ja, auf jeden Fall! Die Gedanken, die Künstler sich machen, um die Hautfläche zu einem Unikat zu machen, Narben zu verdecken oder eine Stelle einfach hervorzuheben – das ist unglaublich!
Danke auch!
Mareen H. trägt unter anderem Kunstwerke von Jen Tonic, Friedrich Übler, Esther de Miguel, Anna Enola, Jule Rothe, Martin Meir und Fakeskintattoo.