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Für einige ist die unstrukturierte Zeit eine Herausforderung, für andere eine positive Veränderung des Alltags. Ohne Termine, ohne Zeitdruck, viele Stunden für kreative Arbeiten und neue Impulse. Außerdem werkelt Yase Farbextase nicht nur an künstlerischen Arbeiten, sondern hat durch die Zwangspause auch Zeit für andere Projekte, aber lest selbst.
Mein Alltag hat sich sehr entschleunigt, aber nicht großartig verändert. Ich war auch vor dem Lockdown gerne zuhause, habe gezeichnet und die Ruhe genossen, die ich nach arbeitsreichen Tagen auch gebraucht habe. Ich habe wesentlich weniger Termindruck, weniger Sorge nicht allem gerecht zu werden und kann mich mehr um meinen Rücken kümmern, z.B. viel Yoga machen und lesen.
Klar, mir fehlen soziale Kontakte, rumhängen mit Freund*innen, die Arbeit, das Rausgehen, Kunst und Kultur zu erleben. Aber ich kann mich gut beschäftigen und merke, dass meine Kreativität sich ausbreitet. Ideen, für die vorher weniger Platz war, weil das Tätowieren und ein schnelllebiger Alltag doch sehr einnehmend sind, haben plötzlich mehr Raum zum Sprießen und Wachsen. Die wollen nun auch umgesetzt werden. Am besten alle auf einmal und sofort.
Der Platz, der sonst mit dem Job oder alltäglichen Terminen und Verabredungen gefüllt war, wurde ganz schnell neu besetzt und es kommt mir irgendwie nicht so vor, als hätte ich nun mehr Zeit – auch wenn alles ruhiger abläuft. Ich telefoniere mehr, um Kontakt zu meinen Lieben zu halten und find’s schön, dass ich mehr Zeit mit meiner Partnerin verbringen kann.
Meine Hündin genießt es, mich 24/7 um sich zu haben, auch wenn sie teilweise echt genervt wirkt, wenn ich zur nächsten großen Hunderunde aufbrechen möchte. Vorher war ich aber auch viel draußen und habe menschenleere Spots genossen. Außerdem kann ich viel mehr Zeit in Pyjamahosen verbringen und von zuhause aus, als Illustratorin arbeiten, was ich schon immer mal ausprobieren wollte.
Ganz klar das Miteinander. Der Input, der Austausch mit all den wunderbaren Menschen. Das läuft jetzt online ab und ich find’s schön, dass viele sich Gedanken machen, wie sie mich unterstützen und oder beschäftigen können. An dieser Stelle nochmal DANKE – ihr seid der Wahnsinn! Aber das ersetzt natürlich nicht die Intimität oder Gespräche, die bei einer Tattoo-Session zustande kommen. Und das Tätowieren an sich fehlt mir sehr…
Was auch erstmal wegfällt, sind einige Guestspots und Conventions… gerade für dieses Jahr hatte ich ziemlich viel auf dem Zettel.
Ich zeichne viel mehr, bastle hier und da, stelle Prints her, male endlich mal wieder und finde seit Langem auch mal wieder Zeit Musik zu machen.
Ja, ich werkel und saniere viel im Haus, in dem mein Laden ist. Und dann noch alles, was das künstlerische Ausleben beinhaltet. Außerdem habe ich viel mehr Kapazitäten, um mich mehr für Gemeinnütziges zu engagieren.
Ich mache Dinge viel bewusster, nehme mir mehr Zeit, bin achtsamer mit mir und allem und weiß mein Leben mit all den Privilegien, die mir nun noch stärker bewusst sind, noch viel mehr zu schätzen. Ich kann aus dem Ganzen viel mitnehmen. Ich mag es, keinen Zeitdruck von außen zu haben und alles ohne Termine in meinem Tempo zu machen. Sonst bin ich doch viel durch die Gegend gehetzt, um zu erledigen, was erledigt werden musste oder wollte. Was ich auch sehr mag, ist dass Uhrzeiten gar keine Rolle mehr spielen.
Ich wünsche mir, dass viele aus der Situation etwas mitnehmen können und sich das große Ganze verändert. Dass z.B. Privilegien bewusst und Konsumverhalten überdacht werden und der Leistungsdruck allgemein runterfährt.
Instagram: instagram.com/yase_farbextase, Bremen