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Svenja May
Die Tattookarriere von Svenja May (@genausonuranders) startete mit 17 Jahren in Barcelona. Dort bekam sie nämlich ihr erstes Tattoo, auf das sie noch heute stolz ist. Doch eigentlich war schon in ihrer Kindheit klar, dass sie später gerne mal Kunst auf ihrer Haut tragen würde. Denn ihre Eltern – vor allem der Vater – waren beide schon immer sehr tätowiert. Somit ist Svenja mit Tattoos aufgewachsen und hatte nie Berührungsängste. Es existieren sogar Kinderbilder von ihr, auf denen sie von oben bis unten mit Filzstiften bemalt ist, da sie wie ihre Eltern sein wollte.
Die heute 21-jährige wohnt mittlerweile in der Nähe des Bodensees, ist gelernte Grafikerin und natürlich noch immer tattoobegeistert. Niemand in ihrem Umfeld ist noch überrascht, wenn sie mit einem neuen Tattoo nach Hause kommt. Allerdings mag sie an sich selbst keine all zu bunten Werke. Ursprünglich wollte sie sogar gar keine Farben unter ihrer Haut tragen, sondern nur schwarz. Am meisten gefallen ihr Dot- und Linework, Mandalas sowie florale Motive. Vor allem letzteres ist als Naturliebhaberin ihre Welt.
Um an ihre neuen Kunstwerke zu gelangen, gibt es für Svenja auch keine Grenzen. Warum auch? „Im Ausland verbinde ich es dann gleiche mit einem Urlaub“, verrät sie uns. Viel wichtiger als der Ort, ist für sie eher das Zwischenmenschliche. Schließlich muss man eine gewisse Zeit mit der Person sehr nah verbringen und wird durch das Tattoo auch immer an sie erinnert. Allerdings hat Svenja Grenzen bei der Platzierung. Die Intimzone würde sie sich nämlich niemals tätowieren lassen. Genauso absolutes Tabu sind bei ihr Partnertattoos mit Namen oder Datum.
Die Naturliebhaberin möchte als nächstes weitere Tiermotive auf ihrer Haut unterbringen. Geplant sind eine Weinbergschnecke, Hummeln und einen Hirschkäfer. Als ausführende Künstler dieser Motive wünscht sich Svenja Magda Hanke, Friedrich Übler und Susanne „Suflanda“ König. Diese drei verfolgt sie schon lange und sie gehören zu ihren absoluten Lieblingen.
Auch wenn ihre Eltern oft Angst hatten, dass sie durch ihre Tattoos Probleme auf dem Arbeitsmarkt bekommen könnte, bleibt Svenja beim Thema Vorurteile gegenüber tätowierten Menschen gelassen. Ihrer Meinung nach kann man mit Tattoos jeden Job machen, den andere auch ohne Tattoos ausüben. „Es sind doch einfach nur Bilder auf der Haut“, sagt Svenja. „Manche haben die Bilder zu Hause im Wohnzimmer hängen. Ich trage sie halt mit mir mit. Jeder der hinterm Mond lebt und mich aufgrund meiner Tattoos nicht einstellt, hat halt Pech. Bei dem will ich auch gar nicht arbeiten“. Svenja findet es wichtig, dass sich Menschen selbst entfalten und das tun, was ihnen gefällt. Wer das dann nunmal durch sein Äußeres und Tattoos machen möchte, sollte nicht darauf hören, was andere sagen. Das dies nicht jedem Menschen auf der Welt gefällt, ist für sie auch kein Wunder: „Ich bin ja selbst eine laufende Bildergalerie. Dass es nicht jeder schön findet, ist mir egal. Auch wenn es abgedroschen klingt, ist es nun einmal die Wahrheit: Der einzige Mensch, dem es gefallen muss, bin ich selbst.“