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Ed Zlotin
Geliebt hat Ed Zlotin Tätowierungen schon immer, aber als berufliche Perspektive hat er sie lange nicht gesehen. Das mag vielleicht am Einfluss seiner Eltern gelegen haben: „Für meine Eltern war die Tattoo-Industrie tabu. Ihrer Meinung nach gehörte sie nur Gefängniswärtern, oder im Extremfall, Soldaten und Matrosen. Vielleicht dachte ich aber auch nur, ich sei nicht gut genug im Zeichnen und dürfte auf keinen Fall etwas am Körper eines Menschen anrichten, was ihm dann für den Rest seines Lebens erhalten bleibt.“
Doch die Zeit verging und die Leidenschaft für Tätowierungen wuchs in Ed, während auch immer mehr Tattoos seinen eigenen Körper schmückten. Als er dann 2009 seinen Militärdienst beendete, hatte seine Frau Nastia Zlotin gerade ihre Ausbildung zur Tätowiererin in einem kleinen Studio in Petah Tikva, Israel begonnen. Dort kam sie von Anfang an nicht besonders gut mit dem Tätowierer, der sie unterrichtete, zurecht. Zwar konnte er gut tätowieren, doch das reicht nicht unbedingt: „Er war ein guter Tätowierer, aber er hat Nastia oft vor der Kundschaft moralisch gedemütigt. Vielleicht nicht mit Absicht, aber es kam oft vor und es war sehr beleidigend. Deshalb hat sie das Studio eines Tages einfach verlassen.“
Als Nastia noch in diesem Tattoo-Studio gearbeitet hat, besuchte Ed sie manchmal und lernte so auch dessen Besitzer kennen. Nachdem Nastia das Studio bereits verlassen hatte, bekam Ed vom Studiobesitzer angeboten, dort auch das Tätowieren zu lernen: „Da ich das in meinem tiefsten Inneren schon immer wollte, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und stimmte freudig zu.“ Die Ausbildung empfand Ed als altmodisch, schwierig und langwierig: „Ich musste eine Stunde vor Öffnung ins Studio kommen, um Zeit zu haben, alles zu waschen und zu sterilisieren. Von 10 bis 17 Uhr war ich im Studio, dann ging ich als Kellner zur Arbeit bis etwa 1 oder 3 Uhr nachts. Und morgens ging es dann wieder ins Studio.“
So verbrachte Ed jeden Tag, außer freitags und samstags, etwa anderthalb Jahre lang. Das war nicht leicht, aber effektiv: „Eine solche Ausbildung sieht man heutzutage nicht mehr so oft. Es war nicht einfach, aber schließlich wurde ich Tätowierer und bin nun seit fast 15 Jahren in der Tätowierbranche tätig.“
Eine große Unterstützung war für Ed hierbei natürlich immer seine Frau Nastia: „Tätowierungen waren für uns alles. Wir haben fast die ganze Zeit darüber nachgedacht. Wir sind gemeinsam in der Tattoo-Branche aufgewachsen und haben uns immer gegenseitig geholfen und unterstützt. Das hat mir zu Beginn meiner Karriere und auch im weiteren Verlauf immer sehr geholfen.“
Mittlerweile haben Ed und Nastia in Berlin gemeinsam das Studio „High Contrast Tattoo“ eröffnet. Dort tätowiert Ed seine einzigartigen Motive, die am ehesten einer Mischung aus Blackwork und Dotwork zuzuordnen wären. Dabei kombiniert er verschiedene Muster oder geometrische Elemente und unterschiedliche Linienstärken miteinander. Häufig bewegen sich seine Tattoo-Motive in eine recht abstrakte Richtung, wobei immer wieder Elemente aus Natur und Kultur auffindbar sind.
Auch wenn seine Tattoo-Ideen laut ihm meistens aus dem Nichts zu ihm kommen, verfolgt er ein ganz bestimmtes Konzept bei der Motiventwicklung: „Normalerweise nehme ich einfach ein Objekt und fange an, damit zu spielen, wobei ich sein ursprüngliches Aussehen verändere und verzerre. Für mich ist es wichtig, dass das Tattoo nicht langweilig ist und sich von der Masse an Tattoos, die ich jeden Tag sehe, unterscheidet.“ Und genau diesen Wert, den Ed auf Einzigarzigkeit legt, sieht man seinen Arbeiten auch ganz klar an.
Wo du Ed Zlotin findest
Ed findest du in Berlin-Friedrichshain in seinem Studio „High Contrast Tattoo“.
Für einen Termin kannst du dich jederzeit ganz einfach per E-Mail bei ihm melden. Am besten meldest du dich hierfür zwei bis drei Wochen im Voraus.
Instagram: @notedzlotin
Mail: notedzlotin@gmail.com
High Contrast Tattoo
Schreinerstraße 6
10247 Berlin-Friedrichshain
Übrigens: Wenn du noch nie eine*n Tätowierer*in kontaktiert hast, schau doch mal in unseren Artikel „Wie schreibe ich eine*n Tätowierer*in an„. Das hilft sowohl dir, als auch dem Artist! :)
Foto: instagram.com/xmbshwll
