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Für Martin Meir gehörte Zeichnen schon immer dazu, wobei er allerdings Portraits bzw. Menschen zu Papier brachte. Während seines Studiums machte er dann Illustrationen für seine eigene und auch andere Bands, wobei sich sein Stil zunehmend veränderte. Zu dieser Zeit wohnte er zwar noch nicht in Berlin, war aber öfter dort, um sich tätowieren zu lassen. Als er dann 2015 einen Termin bei einem Guest-Artist hatte, kamen sie im Gespräch auf Martins Arbeiten zu sprechen. Die Worte des Tätowierers sollten Martin im Gedächtnis bleiben: “Man, think about tattooing.” – simpel, aber effektiv.
Beruflich hat Martin einiges ausprobiert und hat zum Beispiel in einem Skate Shop, im Kindergarten und für ein Bekleidungsgeschäft gearbeitet. Auch wenn er dort nicht seine berufliche Zukunft sah, war jede dieser Erfahrungen hilfreich: “Mir war schon früh klar, dass ich etwas gemeinsam mit Menschen machen möchte. Daher habe ich nach einer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger bis in die ersten Jahre des Tätowierens auch in dem Bereich gearbeitet. Die verschiedenen Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen Menschen mit noch unterschiedlicheren Bedürfnissen hat mir viel über mich selbst und unsere Gesellschaft gezeigt. Ich würde es jederzeit wieder so machen. Mitten in dieser Zeit habe ich mich auch dazu entschlossen, nochmal zu studieren und konnte eine ganz andere Idee von Input und Möglichkeiten bekommen. So manches davon ist bis heute von Vorteil!”
Als Nächstes beendete Martin sein Studium in Medienwissenschaften und Kunstgeschichte. Außerdem konsumierte er so ziemlich alles zum Thema Tätowieren und machte auch erste wenige Tattoos zuhause. Glücklicherweise erhielt er schon zu dieser Zeit sehr viel Support von seinem Umfeld. Die Idee, es mit dem Tätowieren zu versuchen entstand durch Kamil Czapiga und Hannah vom Berliner Tattoo-Studio “AKA”. Zur selben Zeit ließ Martin sich auch häufiger in diesem Studio von Bobby Anders tätowieren, welcher nochmal einen großen Teil zu Martins Begeisterung und Motivation beitragen konnte.
Wirklich ernst wurde es dann, als er 2016 in eine Shop anfangen konnte: “Der größte und wichtigste Push passierte als Brian Povak mir nach meiner Anfrage eine Chance gab, bei ihm im Studio zu arbeiten. Zugegeben konnte ich damals kaum eine gerade Linie ziehen. Bei Sticks & Stones lernte ich dann am Anfang unglaublich viel von Liam, Aggie (@softelectrictattoo) und natürlich Brian.”
Martins Tätowierungen kann man als illustratives Blackwork bezeichnen, wobei er häufig Pflanzen oder Vögel tätowiert, aber auch mit Ornamentalem und verschiedenen Patterns arbeitet. Seine Inspiration dafür bezieht er nicht nur aus einer Quelle: “Ich glaube fest daran, dass es die Summe von ganz verschiedenen Eindrücken ist. Natürlich nehme ich durch ganz viele talentierte Tätowierer*innnen, sei es durch persönliche gemeinsame Zeit oder auch visuelles Konsumieren, einiges auf. Daneben versuche ich bewusst, viel Platz und Zeit zu finden, um mich mit Dingen abseits des Tätowierens zu beschäftigen. Ich gehe viel in Museen, schaue mir Architektur an und fotografiere etwas. Die größte Inspiration ist immer das Reisen – Neues und Unbekanntes erleben und sehen. Vielleicht ändert sich deshalb auch ab und zu etwas in meinem Stil. Irgendwo müssen die Eindrücke ja hin.”
Wo du Martin Meir findest
Martin arbeitet als Resident Artist im Berliner Studio “Sticks & Stones”.
Termine vergibt Martin zur Zeit immer für ein bis zwei Monate im Voraus. Hierzu meldest du dich am besten per E-Mail oder Instagram DM bei ihm. Bei Letzterem lohnt es sich auch, ihm zu folgen, da ihr dort immer über aktuelle und auch spontan freigewordene Termine erfahrt.
Instagram: @martinmeir
Mail: hello@martinmeir.com
Sticks & Stones
Donaustraße 94
Berlin – Neukölln
Übrigens: Wenn du noch nie eine*n Tätowierer*in kontaktiert hast, schau doch mal in unseren Artikel “Wie schreibe ich eine*n Tätowierer*in an“. Das hilft sowohl dir, als auch dem Artist! :)
Foto: My dear Grant Price (@mekong_lights)
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