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In der Schule war Marco Hense der typische Einser-Kandidat in Kunst, doch dafür eher bescheiden in allen anderen Fächern. So zeichnete sich schon recht früh ab, wo seine Interessen wirklich lagen. Den ersten Gedanken ans Tätowieren hatte er während seiner Lehre zum Industriekaufmann. Die Schule fand er langweilig, den Job öde und so ließ er seine Gedanken schweifen. Bereits am dritten Tag nach Beginn seiner Ausbildung, war ihm klar: Da würde er nicht lange bleiben. Allerdings blieb er dann doch länger als gedacht und zog die Lehre sogar komplett durch.
Zwei Wochen nach seinem 18. Geburtstag ließ Marco sich schon sein erstes Tattoo stechen. Das Erlebnis weckte endgültig seine Leidenschaft für diese Kunstform. So ging er zunächst den „klassischen Weg“ des Scratchers und legte mit einer günstig besorgten Maschine auf sich und seinen Kumpels los. Doch natürlich sollte es nicht dabei bleiben.
Auf der Suche…
Als Marco seine Ausbildung zum Industriekaufmann endlich abgeschlossen hatte, kristallisierte sich das Tätowieren als Berufsmöglichkeit immer mehr für ihn heraus. So begann er mit der Suche nach einer Lehrstelle im Raum Stuttgart und Karlsruhe. Allerdings blieb seine Suche zunächst erfolglos, da 28 der 30 Studios, bei denen er sich gemeldet hatte, nicht mal sein Portfolio sehen wollten. Die restlichen zwei Shops zerrissen seine Mappe quasi in der Luft. Da Marco das Tätowierhandwerk aber ernsthaft lernen und kein Homescratcher sein wollte, versuchte er es weiter. So gelang er letztendlich an einen Praktikumsplatz bei Till Hartmann im Studio „Hirudo Tattoo“.
In seinem Praktikum konnte Marco endlich mal einen hautnahen Blick ins Business werfen. Er lernte bei Till die grundlegenden Dinge und fesselte seinen Blick acht bis zwölf Stunden täglich für einen Monat auf dessen Tätowierkunst. Das war für ihn der Wahnsinn: „Ich wollte das auch endlich können! Oder zumindest mal verstehen, wie es funktioniert!“ Doch mit seinem Praktikum sollte sein Weg zum Tätowierer auch erstmal wieder enden. Allerdings konnte Marco das natürlich nicht auf sich sitzen lassen: „Ohne richtige Tattoo-Ausbildung, aber mit super viel Motivation, beschloss ich nun einfach Tätowierer zu sein. Ich übte auf mir, meinen Kumpels und deren Kumpels – natürlich weitestgehend umsonst. Und mit der Vorwarnung, dass das Projekt endscheiße aussehen könnte. Mein Vater bot mir in der Zeit sein ungenutztes Gästezimmer an, um dort richtig Gas geben zu können. Holy shit, god bless my dad! Dann ging alles sehr schnell, zwei Monate später meldete ich mich dann endlich selbstständig und naja… bisher lief’s!“ Professionelle Unterstützung bekam er damals vor allem von einer Freundin, die damals schon als Tätowiererin arbeitete.
Zehn Jahre später
Nun tätowiert Marco schon seit knapp zehn Jahren und hat damit den richtigen Beruf für sich gefunden: „In erster Linie macht mir meine Arbeit unglaublich viel Spaß!“ Seine Arbeiten würde er dem Comic-Stil zuordnen, wobei er mit klaren Kanten und zahlreichen Details arbeitet. Für ihn ist dieser illustrative Stil die beste Wahl: „Ein Grund, warum ich meinen Stil verfolge, ist, dass man sich immer auf das nächste zeichnerische Level puschen kann. Zeichnen ist wohl das absolut Wichtigste bei einem illustrativem Stil! Es wird also nie langweilig und man kann seine Motive immer komplexer aufbauen, je besser man wird! Auslernen ist also quasi unmöglich!“
Wo du Marco Hense findest
Marco arbeitet als Resident Tätowierer bei „Black Goat Tattoo“ im bayrischen Würzburg.
Für einen Termin kontaktiert ihr ihn am besten per E-Mail, wobei Marco circa alle zwei bis drei Monate Termine vergibt.
Instagram: instagram.com/marcohense.tattooart
Facebook: fb.com/MarcoHenseTatoo
Mail: marcohense.tattooart@gmail.com
Black Goat Tattoo
Plattnerstraße 5
97070 Würzburg
Übrigens: Wenn du noch nie eine/n Tätowierer/in kontaktiert hast, schau doch mal in unseren Artikel “Wie schreibe ich einen Tätowierer an“. Das hilft sowohl dir, als auch dem Artist! :)
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