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Schon früh war Marc Cybe klar, dass er später einmal etwas Kreatives machen wollte: “Während der Schulzeit habe ich mit Graffiti angefangen und nach Abi und Zivildienst wollte ich einen kreativen Job machen.”
Daher erschien ihm der Beruf als Mediengestalter naheliegend: “Da kannst du kreativ sein, dachte ich. Ja… oder eben nicht. Nach der Ausbildung und ein paar Agentur-Jahren war mir bewusst: der Job ist null das, was ich mir vorgestellt hatte. Der frisst mehr Kreativität, als sie zu fördern.”
Während seiner Ausbildung lernte Marc eine Tätowiererin kennen und über sie dann Leute aus ihrem Tattoo-Studio. Sie warfen einen Blick auf seine Zeichnungen und Character und fragten ihn, wieso er eigentlich nicht tätowierte. Und so kam es nach einigem hin und her dazu, dass Marc in diesem Studio seine Tattoo-Ausbildung begann.
Zu schön, um wahr zu sein
Die neue Hoffnung auf einen kreativen Beruf wurde schnell getrübt: “Wie so oft ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Chef und ich hatten unterschiedliche Ansichten und so kam es da nach mehreren Unstimmigkeiten zum Bruch.” Nach knapp einem Jahr im Studio wurde Marc rausgeschmissen: “Und dann saß ich da mit fast aufgebrauchten Ersparnissen und ohne Job.”
Auch der weitere Weg war alles andere als einfach. Marc fragte bei mehreren Tattoo-Studios an, doch niemand wollte einen angelernten Azubi aufnehmen. Doch dann hatte er nochmal Glück: “Als ich kurz davor war, mich wieder bei Agenturen zu bewerben, hat mich mein inzwischen guter Freund Rene Zinn in den Laden geholt, wo ich heute noch bin. Er und Lukasz, der Chef, haben mir quasi alles nochmal komplett neu im Schnelldurchlauf beigebracht. Ich habe durch die beiden in zwei Monaten mehr gelernt als in dem Jahr im anderen Studio. Beide haben mir ihr ganzes Wissen und Equipment zur Verfügung gestellt und an mich geglaubt, dafür bin ich immer noch dankbar. Vor allem ohne Rene wäre ich wohl nie Tätowierer geworden.”
Nun tätowiert Marc seit 2014 und zeichnet sich dabei besonders durch seinen Stil und seine kreativen Arbeiten aus. Ursprünglich wollte er Tattoos in Comic-Stil machen: “Das fanden auch alle toll. Auf Papier. ‘Ja cool, aber stechen lassen würd ich mir das nicht’, bekam ich ständig zu hören.”
Die richtige Mischung
Und so begab er sich mit seinen Arbeiten mehr in Richtung Neotraditional: “Rückblickend war das aber nie wirklich mein Ding. Auch, wenn die Tattoos gut geworden sind. Ich habe immer mehr so gezeichnet, dass es gut ankommt. Dass ich mir damit den kompletten Spaß am Zeichnen und Tätowieren nehme, ist mir dann im zweiten Corona-Lockdown bewusst geworden.” Dort nahm er sich viel Zeit zum Zeichnen und fokussierte sich auf das, was ihm selbst gefiel. So landete er wieder irgendwo bei einem Stil zwischen Comic und Illustration.
Glücklicherweise bekommt er nun auch Anfragen für genau diese Sachen: “Ich tätowiere eigentlich lieber grobe Skizzen mit einigen nutzlosen Linien und Schraffuren. Ich war nur immer gehemmt, das auch anzubieten. Dieses 200 % cleane bin ich einfach nicht. Mein Stil ist also irgendwie eine Mischung aus Neotraditional, grober Skizze und Comic-Einfluss.”
Wo du Marc Cybe findest
Marc arbeitet in Gießen bei “Kosta Tattoo”.
Für einen Termin könnt ihr euch jederzeit per E-Mail oder DM auf Instagram bei ihm melden.
Instagram (Tattoos): @cybe
Instagram (Illustrationen): @cybirds
Mail: mail@cybirds.de
Kosta Tattoo
Friedrichstraße 5
35390 Gießen
Übrigens: Wenn du noch nie eine*n Tätowierer*in kontaktiert hast, schau doch mal in unseren Artikel “Wie schreibe ich einen Tätowierer an“. Das hilft sowohl dir, als auch dem Artist! :)
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