Zum CSD 2019: LGBTQIA+, Pride und Equality Tattoos

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Als unsere Autorin Sinah letzten Samstag mit ein paar wundervollen Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Berlin besuchte, war sie ziemlich beeindruckt. Von ihren Eindrücken möchte sie euch heute berichten: So viele Farben, so viel Liebe und ein starker Zusammenhalt! Dass Protest und Gleichberechtigung aber nicht nur symbolisch unter die Haut gehen, möchten wir euch ebenfalls zeigen. Im Anschluss findet ihr daher auch ein paar wundervolle Tattoos zu LGBTQIA+, Pride und Equality.

CSD Berlin 2019 - Fotograf: Ben Mangelsdorf
Viele bunte Fahnen und um die eine Million Menschen waren auf dem CSD 2019 in Berlin unterwegs! – Fotograf: Ben Mangelsdorf

Samstag, der 27. Juli, die Sonne scheint und Berliner Straßen sind zur Hauptverkehrszeit für den „Christopher Street Day“ gesperrt. Demos, Musik, Einhörner, ganz viel Glitzer und bunte Flaggen ziehen durch die Straßen. Neben harten Beats und lauten Pop-Klassikern, zu denen ausgelassen gefeiert wird, nackter Haut und bunten Outfits, steht vor allem der Protest im Vordergrund. Sprüche wie „Wann hast du eigentlich gemerkt, dass du hetero bist?“, „Es ist scheißegal, wen du liebst!“ und „We want queer liberation, not rainbow capitalism“, zieren Wagen und Plakate. So gehen die lebhafte Stimmung und der ernste Grundgedanke beim CSD Hand in Hand durch Berlin.

CSD Berlin 2019 - Fotograf: Ben Mangelsdorf
CSD Berlin 2019: „We want queer liberation, not rainbow capitalism!“ – Fotograf: Ben Mangelsdorf

Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme!

Der diesjährige CSD widmet sein 50. Jubiläum klar dem Motto: „Stonewall 50 – Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme“. Damit erinnert der CSD klar an die Aufstände in der New Yorker Bar „Stonewall Inn“ im Stadtviertel Greenwich Village. Damals wurden in Bars des Viertels vor allem Afroamerikaner*innen und Menschen mit lateinamerikanischer Herkunft immer wieder Opfer von Razzien und Polizeigewalt.

„Two lovebirds for two lovebirds“ – Drei Tage nach ihrer Verlobung durfte Tätowiererin Henja Fin (Pechschwarz, Berlin) den beiden dieses wundervolle Partnertattoo stechen.

Am 28. Juni 1969 fand dort der sogenannte Stonewall-Aufstand gegen diese willkürliche Gewalt statt. Insbesondere Dragqueens und trans Latinas und Schwarze wehrten sich an diesem Abend gegen die wiederkehrenden Kontrollen. Somit ereignete sich der erste bekanntgewordene Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der Christopher Street. Seitdem wird in besagter Straße stets am letzten Samstag im Juni mit einem Umzug an dieses Ereignis erinnert. Daraus ist auch international eine Tradition geworden. So finden jeden Sommer zahlreiche Demonstrationen statt, bei denen Menschen für eine Gleichberechtigung der LGBTQIA+-Community auf die Straße gehen.

Love is love!

So vielfältig wie die Community sind auch die Tattoos, welche Gleichberechtigung supporten und ein klares Statement setzen. Hier zeigen wir euch nun eine Auswahl verschiedener Motive und erzählen, welche Gedanken hinter ihnen stecken.

Vor knapp einer Woche hat Frank Danisch (Atelier Kleiner Prinz, München) eine Spendenaktion für die Münchener Aidshilfe veranstaltet und dabei diese acht hübschen Blumen in Regenbogenfarben tätowiert.
Vor knapp einer Woche hat Frank Danisch in seinem Tattoostudio zur diesjährigen Pride eine Spendenaktion für die Münchener Aidshilfe veranstaltet. Dabei hat er diese acht hübschen Blumen in Regenbogenfarben tätowiert und passende Prints zum Verkauf angeboten. Frank ist selbst mit einem Mann verheiratet, weshalb ihm das Thema natürlich besonders am Herzen liegt. – Tätowiert von Frank Danisch (Atelier Kleiner Prinz, München)
„Pft, pft, pft – Spread the love!“ – Tätowiert von Linda Jacob (Tattoo & Wood, Hamburg).
„#queeretiere“ – Igel tätowiert von Yase Farbextase (Bremen)
spread love - lausbub kollektiv
„Das Lausbub Tattoo Kollektiv ist für alle Menschen, egal woher sie kommen, egal woran sie glauben und egal welches Geschlecht sie lieben, aber definitiv gegen die Menschen, die Hass verbreiten!“ – 2016 startete Emrah (Lausbub Kollektiv, Heilbronn) die Aktion „Spread love“ und entwarf dieses Motiv. Seitdem wird es bis heute noch von Tätowierer*innen als Zeichen für Menschlichkeit und Liebe unter die Haut gebracht.
Love is love - Tätowiert von Charlotte Ann Harris (Birmingham, UK).
Love is love – Tätowiert von Charlotte Ann Harris (Birmingham, UK).
Rainbow Vans - Tätowiert von Sinah Ra
Was das Tattoo für dessen Trägerin bedeutet: „Für mich ist es ganz wichtig meinem eigenen Körper Ausdruck zu verleihen – zeigen, für was ich stehe. Es ist auch in der heutigen Zeit enorm wichtig Akzeptanz und Toleranz zu zeigen. Für mich hat dieses Tattoo eine ganz besondere Bedeutung: Man sollte lieben dürfen, wen man will. Das Einzige, was zählt, ist dass man glücklich ist.“ – Tätowiert von Sinah Ra (Unter der Hand Tattoo, Berlin).
Kuss zwischen zwei Matrosen - tätowiert von Anastasia Rice (Million Miles Tattoo, Hamburg).
Kuss zwischen zwei Matrosen – tätowiert von Anastasia Rice (Million Miles Tattoo, Hamburg).
Love is not a choice - Tätowiert von Abby Mac (Lucky 13 Tattoos, USA).
Love is not a choice – Tätowiert von Abby Mac (Lucky 13 Tattoos, USA).
CSD Berlin 2019 - Fotograf: Ben Mangelsdorf
Die Siegessäule ist das Ziel des Marsches. – Fotograf: Ben Mangelsdorf
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