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Wie viele andere hatte auch Rita Humbug nach dem Abitur nicht direkt den ultimativen Zukunftsplan für ihr Leben parat. So träumte sie zwar davon Kunst zu studieren, doch dies ließ die Unsicherheit und Schüchternheit der jungen Erwachsenen nicht zu. Allein der Gedanke daran, vor einer Jury in der Kunst-Uni zu stehen und kritisch beäugt zu werden, machte ihr eine Höllenangst. Also musste ein Plan B her! So entschied sich Rita für einen regulären Studiengang, bei dem sie sich einfach mit ihrem Abi-Zeugnis bewerben konnte und landete bei der Politologie.
Bereits nach dem Grundstudium wurde ihr klar, dass sie niemals als Politologin arbeiten wollen würde – das war kein Job für sie. Ihre Entscheidung, dass sie es an der Kunst-Uni nicht einmal versucht hatte, bereute sie sehr, da sie sich nach kreativer Arbeit sehnte. Als sie sich zu dieser Zeit ihr Septum-Piercing stechen ließ, kam ihr plötzlich der Gedanke: “Mensch, Tätowieren! Das wär doch was! Da kannst du kreativ arbeiten und trotzdem Geld verdienen!” – und so schlug sie einen neuen Weg ein.
Planänderung!
Zunächst versuchte Rita sich das Tätowieren selbst mithilfe von Tutorials beizubringen – so ganz locker neben dem Studium. Dass sie das auf Dauer nicht wirklich an den Punkt bringen würde, an dem sie ihre handwerklichen Fähigkeiten gerne sehen würde, wurde ihr dank ihres Perfektionismus auch schnell klar. Zwar war “trial and error” für sie grundsätzlich eine gute Lernmethode, doch wenn es um ein Handwerk mit permanenten Resultaten ging, wollte sie den Aspekt “error” doch lieber streichen.
Rückblickend schätzt sie ihr Vorhaben, sich das Tätowieren ganz ohne Hilfe selbst beizubringen, auch eher kritisch ein: “Das sage ich auch oft Leuten, die sich für diesen Beruf interessieren. Das Handwerk hat nicht nur viel mit Kreativität und Fingerspitzengefühl zu tun, sondern auch mit dem richtigen Know-how. Die richtige Hardware und hilfreiche Tipps bekommt man eben nur beim Profi. Wenn man sich dann aber richtig reinhängt, wird man auch schnell besser – so war es auch bei mir.” Mittlerweile tätowiert Rita seit 2014 hauptberuflich und ist nach wie vor froh, dass sie ihrem Politologie-Studium den Rücken gekehrt hat.
Bei ihren Werken lässt Rita sich gerne von Traditional, Neotraditional und avantgardistischen Stilen inspirieren. Ihre Motive arbeitet sie gerne mit skizzenhaften Elementen und Farbflächen aus, wobei diese auch gerne mal über die Linien hinaus dürfen. Besonders wichtig ist ihr bei ihren Motiven das Zusammenspiel von dicken und dünnen Linien, schwarzen Flächen und Farbverläufen, die sich als immer wiederkehrendes Merkmal durch ihr Portfolio ziehen. Am liebten sticht Rita übrigens Frauen-Portraits, wobei sie auch Freude an Tieren, symbolischen oder abstrakten Arbeiten hat.
Wo du Rita Humbug antriffst
Rita trefft ihr als Resident Tätowiererin bei “Unter der Hand” im Berliner Stadtteil Neukölln an. In diesem kleinen, familiären Studio arbeitet sie nun seit der Gründung des Shops und fühlt sich nach wie vor super wohl dort. Infos zu anstehenden Guest Spots oder Besuchen auf Conventions findet ihr stets auf ihrem Instagram-Profil.
Für einen Termin bei Rita meldet ihr euch am besten mit eurem Wunschmotiv per Mail bei ihr. Termine vergibt sie quasi das ganze Jahr über, wobei ihr in der Regel mit einer Wartezeit von drei bis sechs Wochen zu rechnen habt.
Instagram: instagram.com/ritahumbug
Mail: xritax@riseup.net
Unter der Hand
Flughafenstr. 31
12053 Berlin
Übrigens: Wenn du noch nie eine/n Tätowierer/in kontaktiert hast, schau doch mal in unseren Artikel “Wie schreibe ich einen Tätowierer an“. Das hilft sowohl dir, als auch dem Artist! :)
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