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More than a Tattooer: Isa Schürholz / Ash and Wood
Viele Tattoo Artists entdecken mit der gewonnen Zeit wieder ihre Leidenschaft für das analoge Zeichnen. Isa Schürholz (Ash and Wood) zeichnet nicht nur auf Papier, sondern passend zu ihrem Künstlernamen auch auf ganz natürlichem Material. Was ihr trotzdem im Alltag besonders fehlt und was sie uns noch mit auf den Weg geben möchte, lest ihr hier.
Was hat sich bei dir, seitdem das Studio vorübergehend geschlossen ist, an deinem Alltag verändert?
Eigentlich gar nicht so viel – ich stehe trotzdem jeden Tag früh auf und arbeite, allerdings nicht im Laden, sondern am Schreibtisch. Da versacke ich bis mittags mit viel zu viel Kaffee und versuche dann eine kleine Runde um den Block zu schleichen, ohne dabei Menschen über den Weg zu laufen, bevor ich mich wieder an die Arbeit mache. Tatsächlich nehme ich mir abends aber mehr Zeit für mich und zeichne nicht so viel nebenbei an Entwürfen, bis ich ins Bett gehe – was grade auch mal ganz schön ist.
Was fehlt dir am meisten aus deinem Job im Alltag?
Tatsächlich fehlt mir das Zwischenmenschliche am meisten, also der Kontakt zu meinen Kollegen und auch zu meinen Kunden.
Was machst du gerade alternativ zum Tätowieren, um dich künstlerisch auszuleben?
Ich habe ein Wochenende endlich ein Design für Jutebeutel gestaltet und in Druck gegeben. Das wollte ich die ganze Zeit schon machen und hatte nie die Zeit dazu. Ich bin selber Jutebeutel-Fan und kann so gut wie kein Konzert ohne Beutel und/oder Platte verlassen. Da fand ich irgendwie, es wäre auch bei mir mal an der Zeit, dass ich einen anbiete.
Außerdem zeichne ich viel mehr analog, also auf Papier oder auch auf Holzplatten. Neue Prints wollte ich auf jeden Fall auch noch angehen – und mal wieder Linol- oder Siebdrucken wäre super. Schauen wir mal, wie lange wir noch mit Corona zu tun haben und und wie viel ich davon tatsächlich zeitlich noch hinkriege, bis das „normale“ Leben wieder losgeht.
Was kannst du Positives aus der Situation mitnehmen?
Ich entdecke gerade meine Leidenschaft fürs analoge Zeichnen wieder. Da bleibt im Arbeitsalltag meistens kaum Zeit für und das meiste entwerfe ich einfach digital, weil ich mit dem iPad räumlich flexibel bin. Ich hoffe sehr, dass ich es schaffe, mir dafür in Zukunft weiterhin wieder mehr Zeit zu nehmen.
Möchtest du noch etwas zum Schluss sagen?
Passt auf euch und eure Liebsten auf, wascht euch die Hände und anderen Menschen den Kopf, die rücksichtslos gegenüber anderen sind (vor allem gegenüber gefährdeten Personen)!
Wichtig finde ich auch, den Blick für andere Probleme, die weit weg erscheinen, weil sie von den Medien vernachlässigt werden, sowie für schöne Dinge zu behalten – trotz dieses ganzen Corona-Sumpfs, in den man zwangsläufig irgendwie reingezogen wird.
Tätowiererin Isa Schürholz / Ash and Wood
Instagram: instagram.com/ashandwood
Tattoo-Studio: Der Eremit, Bochum