More than a Tattooer: Sven Kleis / Ewig und drei Tage

Seiner Kunst freien Lauf zu lassen ist gerade jetzt eine willkommene Abwechslung, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Sven Kleis ist nicht nur auf Haut super talentiert, er nutzt verschiedene Medien und verlagert seine Kreativität auch gerne mal nach draußen. Welchen Aktivitäten er außerdem nachgeht und wie er fit bleibt, lest ihr hier.

Tätowierer Sven Kleis / Ewig und drei Tage / More than a Tattooer — Sven Kleis in seiner kreativen Stätte

Was hat sich bei dir, seitdem das Studio vorübergehend geschlossen ist an deinem Alltag verändert?

Ganz abgesehen davon, dass ich meine komplette Guestspot-Tour absagen musste und jetzt mit den ganzen Fluggesellschaften strugglen muss, um umzubuchen oder Rückerstattung zu erhalten, geht es voran…

Mein Alltag hat sich in der Hinsicht überhaupt nicht verändert. Ich stehe immer noch (auch nach vier Wochen Quarantäne) gerne früh auf, mache mir Musik an, versuche irgendwie Sport zu treiben, um den Rücken wieder gerade zu bekommen und mache mich danach eigentlich an die Arbeit. Also mache ich an verschiedensten Projekten oder Bildern weiter.

Was fehlt dir am meisten aus deinem Job im Alltag?

Die Atmosphäre im Shop, das Alltägliche erste Aufbauen des Arbeitsplatzes, die Gespräche mit meinen Kollegen wie auch der erste Kaffee am Tag. Und natürlich meine Kunden!

Was machst du gerade alternativ zum Tätowieren, um dich künstlerisch auszuleben?

Ich habe endlich mal genug Zeit und Geduld, mich an die Leinwand zu begeben und mich komplett darauf zu fokussieren. Dabei der natürlich immer noch laufenden Musik vom Morgen zu lauschen, um mich in Kombination komplett in Zeit und Raum zu verlieren. Hört sich vielleicht ein wenig schräg an, aber das beschreibt, glaube ich, das Gefühl dabei ganz gut.

Da die Sonne sich nun auch wieder öfter zeigt, verlagere ich das Malen hin und wieder nach draußen – auf größere Formate mit einem anderen Medium. Leiter eingepackt, Rucksack voller Dosen und dann beginnt das Tanzen an der Wand. Das entschleunigt diese eh schon sehr spezielle Zeit für mich um einen weiteren Moment.

Zusätzlich spiele ich noch Schlagzeug in einer Band. Da wir nicht proben können, versuchen wir via E-mail oder Videokonferenzen die bevorstehenden Albumaufnahmen soweit vorzubereiten, wie es uns möglich ist. Seid also alle gespannt!

Was kannst du Positives aus der Situation mitnehmen?

Sich öfter die Zeit zu nehmen oder einzuräumen, die man braucht, um Projekte oder Dinge zu tun, die ein selber wirklich glücklich machen. Ganz für sich selbst.

Ich denke, das ist im Alltag, welcher manchmal sehr schnelllebig und Leistungsdruck-behaftet ist, verloren gegangen.

Möchtest du noch etwas zum Schluss sagen?

Wenn ihr euch dann alle baldig trefft mit Freunden, Verwandten und den Liebsten, dann legt eure Handys doch auch mal weg, weil die Dinger hatte ihr doch alle jetzt schon lang genug in den Flossen!

Bleibt gesund, seid nett zueinander und macht das Beste aus der Situation. Es geht ja gleich weiter, der ewige Sonntag ist bald vorbei.