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Wie du deine abgeheilten Tattoos am besten fotografierst
Die sozialen Medien haben vieles verändert – vor allem auch für die Tattoo-Branche. Das kann man nun gut oder schlecht finden. Aber sicher ist: Wer sich dagegen sträubt, verliert eine der mittlerweile wichtigsten Akquisemöglichkeiten für Künstler*innen der heutigen Zeit.
Das beste daran: Du musst nicht mehr unbedingt zum Tattoo-Artist um die Ecke gehen, weil es der einzige Laden ist, den du kennst. Du hast Millionen von Künstler*innen in deinem Smartphone: du musst sie nur finden. Und um als Artist gefunden zu werden, lautet das wichtigste Keyword: Content – und zwar am besten guter!
Und hier kommen wir auch schon zum eigentlichen Thema dieses Artikels. Denn worauf achtet man am besten, wenn man auf der Suche nach neuen Tätowierer*innen ist? Richtig. Die Qualität der verheilten (!) Tattoos. Frische, schöne Tattoos sind toll – aber nichts schlägt satte Farben und crispe Linien nach Jahren in der Haut.
Für deinen Tattoo-Artist ist es nicht nur aus persönlichen Gründen wertvoll zu sehen, wie das Tattoo verheilt ist. Es ist vor allem sehr hilfreich für die Vermarktung seiner*ihrer Arbeit.
Und genau hier kommt es auf Qualität an. Dein Artist kann nämlich nicht wirklich viel mit einem Tattoo-Foto anfangen, wenn es viel zu dunkel ist, du schief und krumm stehst oder im Hintergrund dein unaufgeräumtes WG-Zimmer vom Motiv ablenkt.
Aus diesem Grund möchten wir dir heute ein paar Tipps an die Fotograf*innen-Hand geben, mit denen du deinem Tattoo-Artist eine große Freude machen kannst. Dazu zeigen wir dir einige tolle Beispiele, die uns unsere Community zugeschickt hat. Vielen Dank noch einmal dafür!
Los geht’s:
1. Ist es wirklich komplett abgeheilt?
Das ist den meisten sicherlich klar, aber bitte achte vor dem Ablichten darauf, dass dein Tattoo auch wirklich abgeheilt ist. Das ist allerfrühestens zwei Wochen nach deinem Termin der Fall. Manchmal dauert es aber auch deutlich länger. Nur wenn dein Motiv gut abgeheilt ist, kannst du es perfekt in Szene setzen.
Bonus: Je älter dein Tattoo ist, desto interessanter wird es für potentielle Neukund*innen. Denn wenn es auch nach mehreren Jahren noch optisch überzeugt, ist die Aussagekraft tausendmal stärker als wenige Wochen nach dem Stechen. Daher solltest du auch stets mit angeben, wie alt das Tattoo nun bereits ist.
2. Achte auf gutes Licht
Fotografiere dein Tattoo am besten bei natürlichem, indirektem Licht. Das bedeutet normalerweise tagsüber, bei gleichmäßigem, hellem Licht. Das Sonnenlicht sollte aber keinesfalls direkt auf deine Tätowierung scheinen. Stell dich stattdessen an einen hellen und gleichmäßig beleuchteten Ort – also nicht direkt ans Fenster, sondern vielleicht lieber mit etwas Abstand.
3. Hintergrund
Am besten stellst du dich für dein Foto vor einen neutralen Hintergrund. Bestenfalls vor eine weitestgehend leere Wand – in einer eher neutralen Farbe, wie Weiß oder Beige.
Solltest du allerdings mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren oder zum Beispiel ein iPhone mit Portrait-Modus besitzen, kannst du natürlich auch mit der Tiefenschärfe spielen und einen spannenderen, aber unscharfen Hintergrund wählen. Vor allem hierbei solltest du auf sehr gute Lichtverhältnisse achten.
Egal welche Technik dir zur Verfügung steht, behalte eins stets im Hinterkopf: Das Tattoo steht im Fokus! Nicht dein buntes Couch-Kissen oder die Urlaubsfotos an der Wand.
Bonus: Es gibt aber auch Ausnahmen. Solltest du zum Beispiel ein Porträt deiner Katze tätowiert haben, wäre ein gemeinsames Foto mit dem Tattoo natürlich super! Auch ein Muschel-Tattoo macht am Strand zum Beispiel etwas mehr her als im Wohnzimmer. Vergiss nur nicht, dass auch dabei der Fokus klar auf dem Tattoo bleiben sollte.
4. Lass dir helfen
Am allerbesten lässt du dich von einer zweiten Person fotografieren oder nutzt im Notfall ein Stativ und den guten alten Selbstauslöser.
Vorteil: Auf diese Weise bekommst du deine Kamera oder Handy auf die gleiche Höhe des Tattoos. So kann es nicht verzerren und du bekommst am besten alle Details auf das Foto.
5. Entspann dich!
Auch wenn wir dir hier einige gut gemeinte Regeln an den Kopf werfen: Entspann dich beim Fotografieren deines Tattoos. Stell dich am besten locker und so neutral wie möglich hin – entspanne Schultern, Arme und Beine. Ungefähr so wie damals beim Anbringen des Stencils im Tattoo-Studio. Und zwar auch aus dem gleichen Grund: So verhinderst du, dass das Tattoo verzerrt wird.
6. Creme ja – aber nicht übertreiben
Wenn deine Haut trocken und schuppig ist, creme sie vor dem Fotografieren gerne etwas ein. Aber Achtung: Verwende bitte keine dicke Lotion, die dein Tattoo extrem glänzend macht – das kann zu irritierenden Licht-Reflektionen auf deinem Tattoo führen. Dein abgeheiltes Tattoo sollte möglichst natürlich abgelichtet werden.
7. Apropos Natürlichkeit
Übertreibe nicht mit Filtern oder lass sie am besten ganz Weg. Du bist aber Profi und kennst den Unterschied zwischen Helligkeit und Sättigung? Prima, dann kannst du natürlich ein wenig nachkorrigieren. Aber bedenke: Es sollte nie darum gehen, das Tattoo zu korrigieren, sondern höchstens des Foto als solches – wie zum Beispiel leichte Kontrastanpassungen oder Ähnliches.
Bist du allerdings auf fertige Filter angewiesen, überlasse die Nachbearbeitung am besten deinem Artist und schick ihm*ihr deine Fotos im Original.
8. Nicht sparsam sein
Da du ja sowieso schon stehst: Mach mehrere Fotos. Oft bekommt man Tattoos nicht perfekt auf ein einziges Bild. Versuche es also ruhig aus verschiedene Blickwinkeln heraus und schicke deinem Artist (vor allem bei großen Motiven) gerne mehrere Versionen.
Ebenfalls freuen wird sich dein Artist über zusätzliche Detail-Shots von interessanten Stellen deines Motivs. Wenn du also eine Makro-Funktion oder gar Objektiv zur Verfügung hast, nutze es gern!
Hab Spaß und sei kreativ
Die allerwichtigste Regel verraten wir dir zum Schluss: Nimm dir Zeit für dein kleines Shooting und hab vor allem Spaß dabei. Denn das sieht man am Ende am meisten deinem Ergebnis an und dein Artist freut sich umso mehr. Je mehr Spaß du dabei hast, desto besser wird das Foto und hilft deinem Artist am Ende am meisten.
Übrigens: Gerne kannst du deinem Artist auch noch nach Jahren mal ein toll fotografiertes Update schicken. Die Freude darüber ist fast noch größer, als bei „frisch abgeheilten“ Motiven.
Und nun… Licht, Kamera… und Action! Dein*e Tätowier*innen wird sich freuen – versprochen!