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Ein neues Tattoo steht an. Motiv sowie Tätowierer sind bereits ausgesucht und ein Termin wurde vereinbart. Da die meisten gerne gut vorbereitet sind, schauen sie vorab im Internet zum Beispiel nach Cremes oder Pflegeanleitungen. Doch auch andere Themen werden mithilfe der Suchmaschine behandelt. Gerade als unerfahrener Tattoo-Anwärter ist man besonders unsicher beim Gedanken an eines: den Schmerz. Manche haben deswegen sogar richtige Panik und Angst vor dem Tätowieren und wollen vorher genau wissen, was auf sie zukommt. Sie googeln nach Risiken oder Erfahrungsberichten und stellen fest, dass das alles ungefähr so sinnvoll ist, wie seine Krankheitssymptome zu googeln. Das World Wide Web bietet zu allem eine Antwort – aber leider auch immer ganz viele verschiedene davon.
Tut Tätowiertwerden weh?
Ja. Punkt. Den Schmerz kann man definitiv nicht verheimlichen, aber Angst braucht man davor auch nicht zu haben. Jeder Körper ist unterschiedlich und jede Stelle anders empfindsam, weshalb auch jeder eine andere Einstellung zum Tattoo-Schmerz hat. Im Großen und Ganzen kann man wohl sagen, dass es Stellen gibt, die empfindlicher sind als andere. Zum Beispiel die Innenseiten der Extremitäten, der Brustkorb oder der Rücken sind solche Stellen. Abgesehen vom eigenen Körper ist aber auch der/die Tätowierer/in ausschlaggebend. Es gibt zum Beispiel Tätowierer, die ganz sanft tätowieren und dich häufig nach deinem Wohlbefinden fragen. So gibt es aber auch welche, bei denen es vielleicht mehr weh tut, aber dafür weniger lange dauert.
Aber bei Google stand, dass…
Es ist ein Irrglaube, Google oder deine Freunde könnten dir voraussagen, wie schmerzempfindlich du sein wirst. Zumal es von der Länge des Tätowierens abhängt, von der Größe des Motivs, ob du nur Linien machst, Black and Grey oder Farbe. Dein eigenes Schmerzempfinden ist also so individuell wie du und dein neues Tattoo. Worauf du achten kannst, ist dass dein Körper gut vorbereitet ist. Schlaf dich aus, frühstücke gut und lass dir keine Panik machen. Stattdessen freu dich lieber auf dein neues Tattoo, denn Körper und Kopf arbeiten an dieser Stelle zusammen.
Kann ich den Schmerz beeinflussen?
Den Schmerz direkt zu beeinflussen, ob mit Salben oder Pillen, ist eher nicht zu empfehlen. Zumindest nicht beim ersten Tattoo und ohne vorherige Absprache mit dem Tätowierer. Abgesehen davon, dass einige Schmerzmittel sich negativ auf das Tätowieren auswirken können, helfen sie auch nicht unbedingt gegen deine Panik vor dem Schmerz. Je mehr Gedanken und Stress du dir wegen der anstehenden Schmerzen machst, desto schlimmer könnten sie werden. Ein wissenschaftlicher Artikel (2015) zum Thema berichtet von der Beobachtung, dass eine hohe Schmerz-Erwartung das Schmerzempfinden verstärken kann. Dementgegen kann eine niedrigere Schmerz-Erwartung das Schmerzempfinden reduzieren. In einer Studie von 2017 wurde der Zusammenhang zwischen der empfundenen Schmerzintensität und der Erwartung des Probanden untersucht. Auch hier kam man zu dem Ergebnis, dass Patienten, die weniger Schmerz erwarteten, dann auch weniger Schmerz empfanden.
Somit ist es, anders als vielleicht von vielen erwartet, tatsächlich kein Quatsch, dass Schmerz auch Kopfsache ist. Ihr solltet euch nicht zu viele Gedanken darüber machen, denn eines ist klar: Wie sich das Ganze anfühlt, wisst ihr erst, wenn ihr schon unter der Nadel liegt. All die Recherche oder Erfahrungen anderer zu bestimmten Körperstellen bringen euch letztendlich nichts – außer eben eine wahrscheinlich falsche Schmerz-Erwartung. Spart euch die Zeit und den Stress! Und wie bereits gesagt, sind die besten Tipps vorm Tätowieren ohnehin: Ausschlafen, gut essen und keine Panik. Wehtun wird das Tätowieren zwar, aber in der Regel ist der Schmerz auszuhalten – und außerdem lohnt sich das Ganze ja! So können drei Stunden Schmerz zu einem schönen Tattoo führen, an dem ihr euch noch ein Leben lang erfreuen könnt.
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