Grönländische Tattoo-Kunst: Kultur auf Briefmarken

Grönländische Tattoo-Kunst: Kultur auf Briefmarken
Grönländische Tattoo-Kunst: Kultur auf Briefmarken

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Vor kurzem hat das grönländische Postunternehmen Tusass eine neue Reihe von Briefmarken veröffentlicht. Während bereits in der Vergangenheit häufig grönländische Traditionen die Briefmarken zierten, sind die neu erschienenen nochmal etwas anders. Diesmal zeigen sie traditionelle Tattoo-Motive.

Briefmarken: Tusass Greenland Filatelia / Design: Paninnguaq Lind Jensen
Briefmarken: Tusass Greenland Filatelia / Design: Paninnguaq Lind Jensen

Grönländische Tätowierungen

Die grönländische Tattoo-Kunst hat ihre Wurzeln in der Inuit-Kultur. Insbesondere in den letzten Jahren erlebten diese traditionellen Tätowierungen eine Art Wiedergeburt. Dabei wenden sich besonders junge Menschen wieder der kulturellen Praktik zu. So finden sie wieder mehr zu ihren Wurzeln und halten diese bedeutungsvolle Kunstform weiter am Leben.

Die neue Briefmarken-Reihe „Tattoo art in Greenland“ soll in Zukunft mehrere Motive umfassen. Nun ist sie zunächst mit zwei verschiedenen Briefmarken gestartet. Zusätzlich gibt es die Marken gemeinsam auf einem hübschen Bogen mit passendem Foto-Motiv im Hintergrund.

Der Briefmarken-Bogen mit Tattoo-Kunst ist sicher auch für Sammler*innen interessant! / Foto: Tusass Greenland Filatelia / Design: Paninnguaq Lind Jensen
Der Briefmarken-Bogen mit Tattoo-Kunst ist sicher auch für Sammler*innen interessant! / Foto: Tusass Greenland Filatelia / Design: Paninnguaq Lind Jensen

Die Motive wurden von der grönländischen Inuk-Tätowiererin Paninnguaq Lind Jensen gestaltet.

Wer die mit traditioneller Tattoo-Kunst geschmückten Briefmarken erwerben möchte, kann das direkt bei der grönländischen Post selbst tun.

Große Bedeutung

In einem Interview aus dem letzten Jahr, erklärt die kanadische Inuk Cora DeVos, weshalb diese traditionellen Tätowierungen für sie so wichtig sind. So erzählte sie, dass sie selbst im Süden Kanadas aufwuchs und sich nie wirklich mit ihrer Kultur verbunden fühlte. Dass es Inuit-Tätowierungen gibt, wusste sie eine lange Zeit lang nicht einmal.

Mittlerweile trägt Cora selbst einige Motive und fühlt sich endlich richtig mit ihre Kultur verbunden. Nun setzt sie sich für den Erhalt der Tätowier-Praktik ein und dokumentiert die traditionelle Tattoo-Kunst ihrer Kultur als Fotografin.

Auch Paninnguaq Lind Jensen, welche die Briefmarken entworfen hat, erzählt in einem Story-Highlight bei Instagram von der Bedeutungskraft der Inuit-Tätowierungen. Dabei nennt sie die „Tunniit“ als Beispiel, wie die Gesichtstätowierungen der Inuit-Frauen genannt werden. So sagt sie, dass gerade diese Tattoos zutiefst persönliche und schwere Bedeutung haben.

Auch wenn Briefmarken nicht mehr zum Alltag von vielen Menschen gehören, freuen wir uns zumindest sehr über die Tattoo-Motive als Gestaltungswahl. So kommen vielleicht auch Personen mit dieser Tradition in Berührung, denen bisher nicht bewusst war, dass auch Tattoos zu vielen Kulturen dazugehören.


Quellen

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