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Mit der steigenden Anzahl von Tätowierten nimmt auch die Zahl derjenigen zu, die ein Tattoo im Nachhinein wieder loswerden möchten. Der Grundsatz, dass Tattoos für immer sind, sorgt schon längst nicht mehr für Abschreckung: “Kann man doch einfach lasern lassen”. Auch wer ein Tattoo covern lassen möchte, kann dieses zuvor mittels Laser aufhellen lassen, um bei der Motivwahl nicht so stark eingeschränkt zu sein. Aber ist das wirklich so einfach? Wie funktioniert die Tattooentfernung mittels Laser und was für Risiken gibt es? Wie sieht’s mit den Kosten aus? Kann man jedes Tattoo lasern? Diese und weitere Fragen beantworten wir euch hier im Folgenden!
Laser – Was ist das eigentlich?
Das Wort Laser ist eine Abkürzung und steht für “Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“ (Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Lichtstrahlung). Einfacher ausgedrückt handelt es sich bei einem Laser um einen mehrfach verstärkten, gebündelten, energiereichen Lichtstrahl. Es gibt viele Arten von Lasern, die in verschiedensten Situationen zum Einsatz kommen. So werden zum Beispiel Laser zum Scannen von Barcodes, als Laserskalpell bei chirurgischen Eingriffen oder für Messgeräte im Tunnelbau genutzt.
Alternative Methoden zur Tattooentfernung
Früher wurden Tattoos noch weitaus brutaler entfernt, indem das tätowierte Hautareal beispielsweise herausgeschnitten, abgeschält oder weggeätzt wurde. Eine weit verbreitete Technik zur Tattooentfernung war die Salabrasion, bei welcher die Haut quasi mit Tafelsalz abgefeilt wurde. Dabei bedeckte man die Haut mit Salz und rieb die Stelle dann 30 bis 40 Minuten lang mit einem feuchten Schwamm. Ergebnis dieser Behandlungen waren neben erheblichen Krusten und starken Entzündungen oftmals auch bleibende Narben. Eine Laserbehandlung nach heutigem Standard klingt da nicht nur angenehmer, sondern vor allem vielversprechender. Andere Alternativen, wie zum Beispiel Cremes zur Tattooentfernung, klingen wohl nach der perfekten Lösung, halten ihre Versprechen aber leider nicht.
Wie der Laser auf das Tattoo wirkt
Dass Licht eine Tätowierung aufhellen kann, ist den meisten wohl im Zusammenhang mit der Sonne bekannt. Bei einem Tattoo liegen körperfremde Farbpigmente in der Haut, genauer in der mittleren Hautschicht (Dermis), eingelagert vor. Damit die Farbpigmente nicht vom Immun- oder Lymphsystem abtransportiert werden, müssen diese eine gewisse Größe haben. Das Lasern erhitzt diese großen Pigmente so stark, dass sie quasi platzen und in kleinere Bestandteile zerfallen. Je dunkler die Farbpigmente sind, desto schneller können sie mittels Laser erhitzt werden. Die nun kleineren Bestandteile der Pigmente können im Anschluss über die Lymphe aus dem Gewebe abtransportiert werden und gelangen über die Lymphknoten ins Blut. Für die darauffolgende Entgiftung sind Organe wie Leber und Niere zuständig, welche hierzu voll funktionsfähig sein sollten.
Quality-switched (QS) Laser
Für die Entfernung von Tätowierungen werden standardmäßig QS-Laser genutzt. Bei dieser Technik trifft der Laser nicht durchgehend auf die Haut, sondern erzeugt einen pulsierenden Strahl. Dadurch, dass die Haut so immer nur extrem kurzen Impulsen ausgesetzt ist, liegt eine geringere Belastung vor. Dies sorgt dafür, dass eine Narbenbildung aufgrund der Laserbehandlung quasi ausgeschlossen ist.
Lässt sich jedes Tattoo lasern?
Generell lassen sich verschiedene Farbpigmente unterschiedlich gut mittels Laser entfernen. Schwarz und Rot gehören zu den Farben, die sich am einfachsten weglasern lassen, wohingegen Grün und Lila sich zum Beispiel schwieriger aufhellen lassen. Verschiedene Farbpigmente lassen sich nur durch Laser bestimmter Wellenlängen entfernen, da nicht jede Farbe auf dieselbe Wellenlänge reagiert. So kann ein Rubin-Laser, welcher augenscheinlich rot ist, zum Beispiel blaue und schwarze Farbpigmente zerstören, rote oder orange Pigmente jedoch nicht. Will man ein mehrfarbiges Tattoo lasern, muss man deshalb mit verschiedenen Wellenlängen arbeiten, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Die Farbe einer zu tief gestochenen Tätowierung kann man übrigens auch mit etwas Glück entfernen, doch die Narbe bleibt natürlich zurück.
Risiken einer Laserbehandlung
Natürlich ist eine Laserbehandlung, ähnlich wie eine Tätowierung, als Angriff der Haut nicht ganz ohne Risiken. So kann als Folge einer Laserbehandlung eine verstärkte (Hyper-) oder verminderte (Hypo-) Pigmentation der Haut auftreten. Dann wären die Farbpigmente der Tätowierung zwar entfernt, dafür aber eine Störung der natürlichen Hautpigmentation hervorgerufen. Außerdem ist es möglich, dass ein Tattoo nicht komplett entfernt werden kann und somit als blassere Version seiner selbst zurückbleibt. Häufige Folgen des Lasereingriffs sind lokale Bläschenbildung, Entzündungen, Schwellungen, Krustenbildung, Hautrötungen und Schmerzen nach der Behandlung.
Kosten
Die Kosten einer Tattooentfernung mittels Laser lassen sich, wie auch bei einem Tattoo, nicht pauschalisieren. Es kommt auf verschiedene Eigenschaften der Tätowierung an, wie zum Beispiel deren Alter, Größe oder Farben. Auch zu tief gestochene Tattoos können Probleme machen. Was man auf jeden Fall sicher sagen kann ist, dass die Entfernung einer Tätowierung immer teurer ist, als das Tattoo selbst war. So kann ein schlecht gestochenes 50 €-Tattoo unter gewissen Umständen auch mal zehn Sitzungen à 100 € in Anspruch nehmen.
Fazit
Das Lasern stellt heutzutage wohl die erfolgreichste und sanfteste Methode zur Tattooentfernung dar. Im Vergleich zu anderen Techniken ist bei einer Laserbehandlung das Risiko einer Narbenbildung sehr gering, da die Haut selbst in der Regel nicht verletzt wird. Doch nicht jedes Tattoo lässt sich problemlos wieder entfernen. Gerade unprofessionell und zu tief gestochene Tattoos können Probleme machen. Um sich diese Kosten und Strapazen zu ersparen, sollte man seine/n Tätowierer/in sorgfältig auswählen oder sich unsere Auswahl an professionellen Artists ansehen.
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