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Sonnenempfindlichkeit: Warum Tattoos im Sommer jucken
Kaum scheint die Sonne mal wieder etwas mehr, klagen viele Tätowierte über die Sonnenempfindlichkeit ihrer Tattoos – egal ob alt oder neu. Doch auch Hitze, Kälte, Druck oder Reibung können Beschwerden verursachen. Diese Beschwerden reichen von Schwellungen und Juckreiz über Rötungen bis hin zu stechenden Schmerzen. Dabei sind diese Symptome oft nicht dauerhaft, sondern verschwinden meist genauso plötzlich, wie sie auftreten. Doch was steckt dahinter?
Schadhafte Sonnenstrahlen
Die Sonne bestrahlt uns mit einem breiten Lichtspektrum verschiedener Wellenlängen. Darunter befinden sich auch die besonders energiereichen UV-Strahlen. In unserer Haut sorgen UV-Strahlen zum Beispiel für die Schädigung von Kollagen, wodurch die Haut ihre Spannkraft verliert.
Außerdem aktivieren sie Zellen, welche den braunen Farbstoff Melanin in unserer Haut produzieren. Diese Zellen nennen sich Melanozyten und versuchen durch Bräunung der Haut eine Art Lichtschutz zu erzeugen. Zudem können UV-Strahlen das Risiko für Hautkrebs steigern oder uns einen Sonnenbrand bescheren.
Pigmentspaltung durch UV
Doch nicht nur die Haut selbst wird von UV-Strahlen beeinflusst. Auch auf die in ihr gelagerten Farbpigmente hat diese Strahlung Auswirkungen. So können Pigmente bei starker oder längerfristiger UV-Bestrahlung ihre Form ändern oder gespalten werden. Dies führt dann gegebenenfalls auch zu einem veränderten Erscheinungsbild der Farbe, was sich beispielsweise durch Verblassen äußert.
Auch die chemischen Eigenschaften des Pigments können sich so verändern, was wiederum zu allergischen Reaktionen führen kann.
Die Ursache der Symptome
Der eindeutige Mechanismus hinter dem Anschwellen und Jucken von Tätowierungen bei Bestrahlung durch die Sonne ist noch nicht komplett verstanden. Studien legen nahe, dass der Einfluss der UV-Strahlen auf die eingelagerten Pigmente und die dadurch auftretenden Veränderungen der Auslöser sind.
Des Weiteren sind zum Beispiel Narben häufig sonnenempfindlicher als die umliegende, unverletzte Haut. Generell wird Narbengewebe eine Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen, wie zum Beispiel Hitze, Druck, Reibung oder Kälte nachgesagt. Auch dieser Faktor könnte mit den Reaktionen von Tattoos in der Sonne in Zusammenhang stehen.
Wie schütze ich mich davor?
Um sich vor diesen negativen Auswirkungen der UV-Strahlen zu schützen, sollte man bei Bedarf zu Sonnencreme greifen. Generell sollte bei tätowierter Haut Sonnencreme ein fester Bestandteil eurer Routine sein. Denn neben eurer Haut, schützt sie eben auch die in eurer Haut eingelagerten Farbpigmente.
Somit kann sie euch gegebenenfalls auch das Anschwellen und Jucken eurer Tätowierungen ersparen oder dieses zumindest vermindern. Zudem sollten längere Aufenthalte in der prallen Sonne generell vermieden werden, um die Haut vor den zahlreichen Negativfolgen zu schützen.
Generell ist bei einem juckenden Tattoo auch vom Kratzen der betroffenen Stelle abzuraten. Dies sorgt nur für zusätzlichen Stress der bereits irritierten Haut, den sie dann wiederum durch weitere Symptome deutlich macht. In der Regel ist dann zu lockerer Kleidung und gegebenenfalls einer leichten Kühlung oder Eincremen der Stelle zu raten.
Du bist nicht allein!
2013 wurde beispielsweise eine Studie veröffentlicht, bei welcher 144 Sonnenbadende am Strand zu ihren Tätowierungen befragt wurden. Von diesen berichteten 42 % von Beschwerden, wenn sie mit ihren Tattoos in der Sonne lagen. Wiederum die Hälfte dieser Personen beschrieb ein Anschwellen, Jucken oder eine Rötung der Tätowierungen.
Auch bei unserer Online-Recherche haben wir von einer Vielzahl von Berichten Betroffener mit ähnlichen Symptomen lesen können. Ebenso haben wir im Feelfarbig-Team bereits Erfahrungen mit solchen Reaktionen gemacht. Auslöser waren hier zum Beispiel auch mal ein heißes Bad, eine eng sitzende Hose oder ein langer Spaziergang bei Minusgraden.
Bei immer wieder auftretenden oder stärkeren Beschwerden sollte ein Hautarzt oder Allergologe zur weiteren Einschätzung hinzugezogen werden. Denn selbst wenn kein bestimmter Auslöser für einen selbst ersichtlich ist, könnte es sich um eine allergischen Reaktionen handeln.