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Vom 09. bis 11. März 2018 fand die neunte Ausgabe der Convention Tattoo Ink Explosion in Mönchengladbach statt. Das diesjährige Motto der Messe, die sich jedes Mal unter einem anderen Thema präsentiert, lautete „Murder Ink“.
Eine besondere Location
Auf den ersten Blick konnte die Convention alleine schon durch ihren Austragungsort punkten. Die Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach stammt aus der Zeit des Jugendstils und beeindruckt, im Vergleich zu den üblichen Messehallen, mit ihrem besonderen Charme. Ein Nachteil der Halle ist jedoch, dass die Luft dort drinnen quasi stillstand, denn im Gegensatz zu einer modernen Messehalle bietet die Kaiser-Friedrich-Halle keine Klimatisierung. Besonders die kleineren Säle waren verhältnismäßig stickig. Gerade beim Tätowieren über mehrere Stunden kann das anstrengend werden. Zum Glück ist der nächste Balkon jedoch nie weit und man kann so schnell mal eben an die frische Luft, um durchzuatmen.
Die Fläche der Convention verteilt sich auf mehrere Stockwerke und Säle der Kaiser-Friedrich-Halle. Dadurch ist es zwar etwas schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen, aber das wäre es bei über 200 Künstlern in einem einzigen Raum wohl auch. Dadurch wirkt das Ganze nicht so gedrungen und außerdem bietet jeder der Räume eine eigene Atmosphäre.
Das Line Up
Mit über 200 Tätowierern hatte die Convention auf jeden Fall eine große Auswahl zu bieten. Die Artists, die teilweise sogar von anderen Kontinenten anreisten, boten die unterschiedlichsten Stile an. Neben Custom Designs gab es jedoch auch Tätowierer, die sich an Vorlagen-Heften oder Free Fonts bedient haben. Dadurch bekommt man unter anderem den Eindruck, dass bei einer solch großen Menge an Artists zumindest der künstlerische Anspruch etwas untergeht. Dennoch bietet eine große Convention so wirklich jedem Besucher etwas, da sich auch generische Motive und Klassiker großer Beliebtheit erfreuen. Somit sollte also tatsächlich jeder auf der Ink Explosion fündig werden!
Murder Ink!
Neben den „Wanted“-Plakaten, die mit den Fotos verschiedener Tätowierer gestaltet wurden, gab es auch ein zum Motto passendes Bühnenprogramm. Murder Ink ist angelehnt an eine kriminelle Vereinigung aus den Vereinigten Staaten, welche dort in den 1930er und 40er Jahren ihr Unwesen trieb. Passend dazu wurde auch das Bühnenprogramm zusammengestellt. So gab es beispielsweise einen Sinatra Perfomer, DJ Shows mit Hits der 20er bis 40er oder eine Burlesque Show.
Wie auf den meisten Conventions lag die Bühne in einem der Säle, wo auch tätowiert wurde. Im Gegensatz zu den Shows auf anderen Conventions war das Programm jedoch nicht unangenehm laut oder sonderlich störend. Es fügte sich einfach in das generelle Flair der Veranstaltung ein und stellte absolut keinen Störfaktor dar.
Fazit
Alles in allem hat die Tattoo Ink Explosion 9 auf uns einen sehr positiven Eindruck gemacht. Trotz der großen Menge an Tätowierern schaffte die Messe es, einen sympathischen und liebevoll geplanten Eindruck zu machen. Die Location war wirklich schön anzusehen und ließ einen dadurch sogar die eher mäßige Belüftung verschmerzen. Wobei die Entscheidung zwischen einem Gebäude mit Charakter und einem Gebäude mit Klimaanlage natürlich auch nicht einfach ist! Das Angebot von über 200 Tätowierern war für uns persönlich eher erschlagend, jedoch war so auch die volle Bandbreite an Stilrichtungen vertreten.
Falls ihr euch also dazu entscheiden solltet, die Tattoo Ink Explosion nächstes Jahr zu besuchen, verschafft euch definitiv vorab auf der Website einen Überblick. So könnt ihr schon vorher die Artists, die euch ansprechen, herausfiltern und vor Ort die Tätowierer ausblenden, deren Arbeiten einem nicht zusagen. Außerdem sollte man sich vor Büchern voller kostenlosen Amateur-Schriftarten aus dem Internet in Acht nehmen. Oder wollt ihr, dass euer tätowierter Spruch aussieht wie der nächste Dorfparty-Flyer?
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