Nach Lockdown: Bitte gebt Tattoo Artists noch ein wenig Zeit

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Seitdem in der Pressekonferenz zum letzten Bund-Länder-Gipfel verkündet wurde, das bundesweit körpernahe Dienstleistungen ab dem 8. März wieder möglich seien, werden Tätowierer:innen mit Nachrichten überhäuft. Die Terminvergabe könne ja jetzt munter losgehen – schließlich hätte man ja jetzt alle lange genug Zeit gehabt, um zu planen.

Ihr Lieben, das ist so nicht korrekt.

Tatsächlich können Tätowierer:innen bundesweit auch jetzt noch nicht richtig planen. Die aktuellen Verordnungen mancher Bundesländer müssen erst noch veröffentlicht werden, damit überhaupt zu hundert Prozent gesichert ist, dass sie sich an die Absprachen halten. Außerdem wird auch erst durch diese klar, welche Bedingungen mit der Öffnung einhergehen werden. Je nach Bundesland oder Landkreis können diese Öffnungsschritte in Abhängigkeit der Inzidenzzahl außerdem rückgängig gemacht oder auf ein späteres Datum verschoben werden.

Es soll zwar keine generelle Verpflichtung der Kund:innen zu negativen Schnelltests geben, aber von einem Testkonzept für Personal ist weiterhin die Rede. So müssen Tattoo-Studios gegebenenfalls erst einmal Tests oder Termine zum Testen organisieren, um überhaupt den Betrieb aufnehmen zu dürfen.

Dieser und weitere Punkte werden final in der jeweiligen Verordnung der Bundesländer geklärt werden. Erst dann können Tätowierer:innen wirklich fest planen.

Nach Lockdown: Bitte gebt Tattoo Artists noch ein wenig Zeit
Nach Lockdown: Bitte gebt Tattoo Artists noch ein wenig Zeit

Es braucht Zeit.

Mit so einer plötzlichen und weitläufigen Lockerung hat wohl niemand gerechnet. Dein:e Tätowierer:in rotiert gerade und versucht gegen die große Flut von Terminanfragen anzukommen. Dabei stehen gerade Studios mit mehreren Artists aufgrund der ggf. noch unbekannten Auflagen vor organisatorischen Schwierigkeiten.

Darüber hinaus braucht jeder Artist und jedes Studio unterschiedlich viel Zeit. Während einige sich zwar unwohl fühlen, aber langsam wieder starten möchten, wollen andere ihr Konzept überarbeiten oder sich vorab impfen lassen. Diese Entscheidung, egal wie sie ausfällt, ist sicher für niemanden einfach und erschwert die ohnehin angespannte Lage noch zusätzlich.

Die Vorbereitung läuft.

Da Tätowierer:innen nun monatelang nicht arbeiten konnten, mangelt es vielen an Material. Farben, die zu lange geöffnet rumstanden, müssen entsorgt und neue geordert werden. Auch Verbrauchsmaterialien wie Handschuhe oder Desinfektionsmittel hat nicht jedes Studio ausreichend auf Lager. Außerdem sorgen diverse Preisanstiege bei diesen Materialien teils für weitere Probleme bei der Beschaffung.

Wir haben alle eine unangenehme, belastende Zeit hinter uns und Artists sind auch nur Menschen – bitte gebt ihnen und ihren Netzteilen noch ein wenig Anlaufzeit. Habt Nachsicht mit ihnen, wenn die Planung nicht sofort perfekt läuft oder Preise nach oben hin angepasst werden müssen.

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