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Darüber wie genau das Weglasern von Tattoos funktioniert und was es für angebliche Alternativen gibt, haben wir bereits berichtet. Doch nun haben wir uns einmal für den Selbsttest unter den Laser gewagt! Dafür haben wir uns auf die Suche nach einem gut bewerteten Laserstudio in unserer Nähe gemacht und stießen auf “Endlich Ohne”-Tattooentfernung in Essen.
Auf unsere Nachfrage hin, vereinbarten wir im Rahmen dieses Beitrags vier kostenlose Sitzungen mit Alexandra – Leiterin und Lasertherapeutin des Studios. Neben dem Lasern selbst, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, auch noch ein paar weitere interessante Infos bei Alexandra abzustauben. Falls ihr also mehr über das Lasern, den Ablauf einer Lasersitzung oder mögliche Schwierigkeiten bei der Tattooentfernung erfahren wollt, seid ihr hier richtig!
Das Studio
Alexandras “Endlich Ohne”-Studio in der Nähe der Essener City erinnert beim Betreten zunächst an eine modern eingerichtete Arztpraxis. Allein dadurch erhält man als Kund*in den Eindruck, sich in gute und professionelle Hände zu begeben. Tatsächlich arbeitet Alexandra bereits seit über vier Jahren als Lasertherapeutin und hat in dieser Zeit einiges an Erfahrung in dem Bereich gesammelt. Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht, wo sie auch viel Relevantes für ihren jetzigen Job gelernt hat. So beschäftigte sie sich mit Themen aus der Dermatologie, Hygiene oder auch dem Lymphsystem.
Alexandra erzählt uns, dass die Lasertherapeut*innen bei “Endlich Ohne” generell aus einem gesundheitlichen Bereich kommen sollen. So bringen sie bereits Grundwissen für die unternehmensinterne Lasertherapie-Ausbildung mit, um sich für ihren zukünftigen Beruf zu qualifizieren. Prinzipiell kann nämlich jeder, der einen Gewerbeschein hat, nicht nur ein Tattoostudio, sondern auch ein Laserstudio eröffnen. Daher sollte man sich auch hier im Vorfeld über das Studio informieren und möglichst überprüfen, inwiefern die Angestellten qualifiziert sind eine Laserbehandlung durchzuführen.
Sie selbst hat zwar keine Tätowierungen, doch an ihrem Ehemann konnte Alex bereits ein paar Stellen lasern. Das war für sie insofern wichtig, damit sie die einzelnen Phasen des Heilungsprozesses live und hautnah miterleben konnte.
Das Beratungsgespräch
Wie auch in jedem seriösen Tattoostudio findet vor der ersten Sitzung im Laserstudio ein Beratungsgespräch statt. Hier klärt der*die Lasertherapeut*in euch nach bestem Gewissen über den Ablauf und damit einhergehende Risiken auf. Alexandra ist dieser Teil besonders wichtig, um dem Kunden ein bestmögliches Ergebnis liefern zu können, ohne ihn unnötigen Risiken auszusetzen. So erfragt sie zum Beispiel im Vorfeld, ob chronische Erkrankungen oder Allergien vorliegen. Auch die Einnahme von Medikamenten, die beispielsweise die Haut lichtempfindlicher machen, wird vorher abgeklärt.
Es ist für den*die Lasertherapeut*in essentiell, das Tattoo vor der Behandlung begutachten zu können. Besonders wichtig ist hierbei die verwendete Tattoofarbe, da diese ausschlaggebend für den Behandlungserfolg ist. Sollte ein*e Kund*in beispielsweise allergisch gegen eine bestimmte Tattoofarbe sein, kann diese nicht mittels Laser entfernt werden. Hierbei würden sich die Farbpartikel über die Lymphe nur weiter im Körper verbreiten und die Symptome gegebenenfalls verschlimmern. Aus diesem Grund wird auch von dem Lasern während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten, da diese freiwerdenden Farbpartikel ein unnötiges Risiko für das Kind darstellen.
Das Tattoo
Auch die Platzierung des Tattoos ist relevant. Sollte es zum Beispiel nah am Auge liegen, kann es im Studio nicht gelasert werden, da das Risiko für eine Verletzung des Auges hierbei zu hoch ist. Doch auch andere Stellen bereiten Schwierigkeiten: Alexandra bekam einmal die Anfrage ein Tattoo an der Innenseite der Lippe zu lasern. Das musste sie jedoch ablehnen, da sie keine Erfahrung mit dem Lasern von Schleimhäuten und deren genauen Heilungsprozess hat.
Eine weitere Einschränkung beim Lasern bilden Muttermale. Diese sollten natürlich im Vorfeld überhaupt nicht tätowiert werden, doch es geschieht dennoch häufig. Bei vernarbten Tätowierungen wiederum ist es im Studio möglich die Farbe zu entfernen. Leider können jedoch die Narben nicht mitentfernt werden. Zwar ist eine Laserbehandlung zur Reduktion von Narben möglich, doch dafür werden andere Laser benötigt, als die im Studio zur Tattooentfernung genutzten.
Was für Tattoos werden entfernt?
Am häufigsten muss Alexandra tatsächlich das übliche Klischee weglasern: Namen von Ex-Partner*innen. Doch auch chinesische Schriftzeichen, Tribals oder Sterne kriegt sie oft zu Gesicht. Neben der unglücklichen Motivwahl gibt es jedoch auch Tattoos, die aus anderen Gründen entfernt werden. Hierzu gehören, auch wenn man es nicht glauben möchte, falsch geschriebene Worte oder römische Zahlen, die einfach die falsche Zahl darstellen.
Leider kommen vermehrt junge Frauen zu Alexandra ins Studio, weil sie im Tattoostudio nicht gut beraten wurden. Hierbei handelt es sich oft um kleine, filigrane Tätowierungen, bei denen die Linien stark verlaufen sind. Leider passiert es auch, dass Kundinnen direkt vom Tattoostudio aus zum Laserstudio gehen, weil sie so unglücklich sind. Hier ist ein häufiger Grund, dass sich die jungen Frauen gerade bei männlichen Tätowierern schnell eingeschüchtert fühlen. So finden sie oftmals nicht den Mut zu sagen, dass ihnen etwas am Motiv oder dessen Platzierung nicht wirklich gefällt.
Die meisten Kund*innen von Alexandra haben nur wenige Tattoos, viele davon sind noch “Jugendsünden”. Doch auch stärker tätowierte Personen kommen zu ihr, um sich zum Beispiel ein Tattoo für ein Cover Up aufhellen zu lassen. Ein kleiner Teil kommt sogar zum Lasern, um sich auf dem großflächig tätowierten Körper nochmal Platz für Neues zu schaffen.
Die Probesitzung
Bevor die erste richtige Behandlung startet, wird vorab nur eine kleine Stelle des betroffenen Tattoos gelasert. In den folgenden drei bis vier Wochen wird dann die Reaktion des Körpers beobachtet. Kommt es gegebenenfalls zu Ausschlägen? Heilt das Ganze problemlos ab? Wie reagiert die Farbe? All diese Punkte werden mit dem*der Lasertherapeut*in abgeklärt, bevor es mit der ersten Behandlung losgehen kann.
Der erste Termin
Auf einen Termin mit Alex wartet bei “Endlich Ohne” in Essen circa drei Wochen. Dass man in relativ kurzer Zeit einen Termin erhält, liegt jedoch nicht an geringer Nachfrage, denn die ist tatsächlich eher hoch. Vielmehr liegt es daran, dass ein Termin in der Regel maximal 30 Minuten dauert und somit an einem Tag zahlreiche Behandlungen stattfinden können. Länger als eine halbe Stunde sollte nicht gelasert werden, da man dem Lymphsystem des Körpers nicht so viel Farbe auf einen Schlag zumuten möchte.
Start der Behandlung
Bevor es losgeht, nimmt man zunächst auf dem gemütlichen Behandlungsstuhl Platz. Danach betäubt man die Stelle leicht mithilfe eines Kühlpads. Falls es eine sehr empfindliche Stelle ist, kann man auch zu einer betäubenden Creme greifen. Zudem bekommt man noch einen Antistressball in die Hand, damit man den Schmerz etwas wegdrücken kann. Nehmt am besten einen in jede Hand – ihr werdet es uns danken! Außerdem setzt man noch eine spacige Brille auf, um die Augen vor dem Laser zu schützen. Und dann kann es auch schon losgehen!
Auf die erste Sitzung bei “Endlich Ohne” wurde Timo von Alexandra mit den Worten “Der Schmerz wird oft damit verglichen, als würde jemand mit einem Gummiband auf deine Haut flitschen” vorbereitet. Und das beschreibt es tatsächlich sehr gut. Nur passiert das Ganze mehrmals pro Sekunde, während der*die Lasertherapeut*in den Laser über eure Haut führt. Somit hat unser Teammitglied Timo auch klare Worte für den Schmerz: “Tätowiertwerden ist ein Scheißdreck dagegen!”
Da Timos “Versuchstattoo” im Verhältnis zu Alexandras durchschnittlichen Patienten-Tattoos recht klein ist, hat er die Sitzung nach weniger als fünf Minuten auch schon überstanden. “Ich möchte nicht mit jemandem tauschen, der sich ein handflächengroßes Motiv oder etwas Größeres entfernen lassen möchte”, fasst Timo sein Erlebnis zusammen.
Tattoos entfernen ist kein Spaß!
Wir wollen natürlich niemandem Angst machen, aber wir möchten deutlich unterstreichen: Sich Lasern zu lassen ist kein Zuckerschlecken. Man sollte sich also auch weiterhin gut überlegen, was und von wem man sich tätowieren lässt! Denn eine Entfernung ist zwar meist möglich, aber sie bringt definitiv mehr Schmerz mit sich als das Tattoo selbst.
Der nächste Schritt
Wenn die Sitzung vorbei ist, wird die gelaserte Stelle noch mit Wundheilcreme versorgt und mit einem Pflaster abgedeckt. Ab dann läuft es ähnlich ab, wie bei einem Tattoo: In den ersten Tagen ist die Stelle noch etwas empfindlich, aber nicht besonders schmerzhaft. Nach einigen Tagen verschwindet so langsam die Schwellung und ihr merkt schon fast nichts mehr von der Behandlung. Wichtig ist aber auch hier die Pflege! Gelaserte Haut muss stets mit Feuchtigkeit versorgt werden. Die Pflege ist wie bei einem Tattoo für die Heilung förderlich und sollte gewissenhaft durchgeführt werden.
Das bisherige Ergebnis
Timos aktuellen Vergleich des Tattoos vor und nach der Behandlung findet ihr im Folgenden. Wenn das Tattoo nach weiteren Sitzungen endgültig Geschichte ist, bekommt ihr noch einmal einen Überblick der gesamten Entwicklung. Das wird aber wohl noch ein paar Monate dauern. Wir halten euch auf dem Laufenden!
“Endlich Ohne Tattooentfernung” – Die Filiale
Unsere Sitzungen fanden bei Alexandra am “Endlich Ohne” Standort in Essen statt:
Endlich Ohne
Hindenburgstraße 42
45127 Essen
Tel.: 0201 50905910
Eine Übersicht über die nächste Filiale in deiner Nähe findest du hier.
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